Ablauf

Gesamtübersicht

Aufnahmeverfahren
1. Jahr2. Jahr3. Jahr4. Jahr5. Jahr
Theoretische Ausbildung: insgesamt 1530 AE. 
Grundlagen der Psychotherapie: Mindestens 200 AE. 
Mindestens 400 AE vertiefte theoretische Ausbildung im Schwerpunktgebiet.
Rest als sogenannte freie Spitze: die Differenz bis zu mindestens 1530 AE insgesamt.
Selbsterfahrung mindestens 120 Std., davon einzeln mindestens 40 Std., Rest Gruppe.
Gegebenenfalls ist zur Bearbeitung aktivierter Konflikte deutlich mehr zu empfehlen.
Praktische Tätigkeit mindestens
1200 Stunden Psychiatrie und 600 Stunden Psychosomatik.
Praktische Ausbildung mindestens 600 Std. Patientenbehandlung unter mindestens 150 Std. Supervision, davon  mindestens 50 Std. Einzelsupervision. 
Staatsexamen  
Stunden = ganze Stunden
Std. = mindestens 50 Minuten in der Patientenbehandlung und Supervision
AE = Ausbildungseinheit à 45 Minuten
 
Wir empfehlen unseren Interessenten (m/w/d), nicht direkt nach dem Studium mit der praktischen Tätigkeit in Kliniken zu beginnen, sondern in den ersten Workshops der theoretischen Ausbildung psychiatrisches und psychodynamisches Wissen sowie eine Grundkompetenz im Umgang mit Patienten (m/w/d), in der Gesprächsführung und der Selbstfürsorge zu erwerben.

 

Praktische Tätigkeit

In der Regel absolvieren die Teilnehmer (m/w/d) während der ersten Zeit der theoretischen Ausbildung 1800 ganze Stunden (Std.) praktische Tätigkeit, davon 1200 Std. an psychiatrischen und 600 Std. an psychosomatischen und Reha-Kliniken. Oft werden sie dort sofort voll als Therapeuten (m/w/d) eingesetzt, obwohl sie noch nicht über praktische psychotherapeutische Kenntnisse verfügen, weshalb wir alles daran setzen, sie in den ersten Theorie- und Selbsterfahrungsworkshops auf diesen Einsatz vorzubereiten. Wir empfehlen, in den ersten Workshops der theoretischen Ausbildung psychodynamisches Wissen sowie eine Grundkompetenz im Umgang und in der Gesprächsführung mit Patienten (m/w/d) zu erwerben, bevor sie mit der praktischen Tätigkeit in klinischen Einrichtungen beginnen.

Die ZIST Akademie stellt auf Wunsch eine Liste der kooperierenden Kliniken zur Verfügung. Für den Fall, dass die Psychologen (m/w/d) in Ausbildung (PiA) selbst eine Klinik finden, an der sie ihre praktische Tätigkeit absolvieren wollen und die bereit ist, mit ihnen einen Ausbildungsvertrag abzuschließen, lässt die ZIST Akademie beim Landesprüfungsamt für Humanmedizin der Regierung von Oberbayern prüfen, ob es die Klinik anerkennt, und schließt mit dieser einen Kooperationsvertrag ab.

Theoretische Ausbildung

Blockunterricht
Die theoretische Ausbildung wird in dreißig meist fünftgigen stationären Workshops im Seminarzentrum ZIST Penzberg vermittelt. Die Workshops beginnen in der Regel am Sonntagabend und enden Freitagmittag, damit die Teilnehmer ausgeruht vom Wochenende zur Ausbildung kommen und am Wochenende nach dem Workshop Zeit zur Integration des Gelernten haben.
 
Theoretischer Schwerpunkt
Theoretischer Schwerpunkt der Ausbildung an der ZIST Akademie ist die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie.
 
Die theoretische Ausbildung beinhaltet
  • theoretische Grundlagen der Psychotherapie,
  • vertiefte theoretische Ausbildung im Schwerpunktsgebiet tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die sogenannte
  • freie Spitze.
Die theoretische Ausbildung ist in den Bereichen theoretische Grundlagen sowie vertiefte theoretische Ausbildung inhaltlich festgelegt. Die darüber hinausgehende sogenannte freie Spitze kann von den Instituten selbst bestimmt werden.
 
Die freie Spitze enthält an der ZIST Akademie
  • Workshops zur Ergänzung des theoretischen Hintergrundes und zur Vermittlung des Handwerkszeugs neuer Therapieverfahren;
  • zusätzliche Gruppenselbsterfahrung;
  • die Rhythmische Körper-Bewusstseinsarbeit TaKeTiNa nach Reinhard Flatischler, die – wie die Konzentrative Bewegungstherapie – die Möglichkeit bietet, die theoretischen Inhalte in Selbsterfahrung zu reflektieren;
  • Meditationsübungen, die erfahrungsbasiertes Lernen sowie psycho­somatische Heilungsprozesse unterstützen und beschleunigen;
  • gelegentlich das Studium von während der Workshops erstellten Video-Mitschnitten der Demonstrationen sowie der zur Übung durch die Psychologen in Ausbildung kollegial geleiteten und supervidierten Therapiesitzungen;
  • das Studium psychodynamischer und soziologischer Prozesse sowie existenzieller Konflikte in Spielfilmen,
  • den Austausch und die kollegiale Supervision in den Intervallen zwischen den Workshops sowie
  • Zeit für die Examensvorbereitung.
Alle Seminare im Rahmen der Grundlagen der Psychotherapie sowie vertiefte theoretische Ausbildung im Schwerpunktgebiet tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Übungen in Kleingruppen beinhalten, sind in der Regel auf achtzehn Teilnehmer beschränkt, neben den maximal sechzehn Gruppenmitgliedern des eigenen Ausbildungsjahrgangs können bis zu zwei Nachholer oder Gasthörer (jeweils m/w/d) hinzukommen. Für Seminare mit vorwiegend Vorlesungscharakter können zwei Gruppen von je sechzehn Teilnehmern zu einer Gruppe von maximal zweiunddreißig zusammen unterrichtet werden. Versäumte Workshops können an äquivalenten Workshops späterer Jahrgänge nachgeholt werden.
 

Selbsterfahrung

Die alte Ausbildungs- und Prüfungsverordnung schreibt während der Ausbildung mindestens 120 Stunden Selbsterfahrung vor. In der ZIST Akademie werden davon meist (wir behalten uns Auflagen nach dem Bewerbungsgespräch vor) mindestens 40 Stunden Einzelselbsterfahrung bei kooperierenden Lehrtherapeuten (m/w/d) absolviert. Die geforderte Einzelselbsterfahrung muss bis zur Zwischenprüfung absolviert sein, damit die PiA gelernt haben, ihre eigenen, in ihrer Persönlichkeit wurzelnden Reaktionen während der Patientenbehandlung – die sogenannte Gegenübertragung – wahrzunehmen, bevor sie anfangen, mit Patienten (m/w/d) zu arbeiten. Für die meisten PiA ist es dringend ratsam, in Belastungsphasen während der Ausbildung mehr als die vom Gesetzgeber geforderten Stunden Einzelselbsterfahrung in Anspruch zu nehmen.

Die verbleibenden 80 Stunden Gruppenselbsterfahrung werden als solche im Curriculum ausgewiesen und während einzelner dafür vorgesehener Workshops vermittelt und bescheinigt. Der überwiegende Teil auch der anderen Workshops der theoretischen Ausbildung schließt Übungen mit Selbsterfahrungscharakter ein. Diese zusätzliche Gruppenselbsterfahrung während der Theorievermittlung wird als freie Spitze verbucht.

Ausbildung in der Praxis unter Supervision

Die PiA geben ihre Behandlungsstunden entweder in der Institutsambulanz der ZIST Akademie oder in einer der im gesamten Bundesgebiet mit der ZIST Akademie kooperierenden Lehrpraxen.

Die ZIST Akademie erstellt eine Liste von kooperierenden Lehrtherapeuten (m/w/d) und Lehrpraxen, bei denen die Psychotherapeuten in Ausbildung ihre Einzelselbsterfahrung sowie die Supervision ihrer Patientenbehandlungen und die praktische Ausbildung absolvieren können. Diese Liste wird ständig erweitert durch Lehrpersonen und Lehrpraxen, welche die Psychotherapeuten in Ausbildung in der Nähe ihres Wohnortes selbst finden.

Die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anerkennung als Lehrtherapeut werden den Psychotherapeuten in Ausbildung zu gegebener Zeit auf einem Merkblatt mitgeteilt. Die Einzelselbsterfahrung oder Supervision kann nur nach Prüfung der Erfüllung der Voraussetzungen durch die ZIST Akademie und nach dem Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen ZIST Akademie und der Lehrperson oder dem Lehrpraxisinhaber (m/w/d) anerkannt werden.